Was ist Prävention?

Die Prävention hat im Rahmen der Gesundheit in den letzten Jahren eine zunehmende Bedeutung gewonnen und ist zu einem echten Schlagwort geworden: gesetzlich wurde sie durch Ergänzungen im Sozialgesetzbuch verpflichtend verankert („Präventionsgesetz“/ SGB V), im Rahmen des Betrieblichen Gesundheitsmanagements findet sie durch Demografischen Wandel oder Fachkräftesicherung eine zunehmende Bedeutung, doch auch in der Gesundheit allgemein setzt sich immer mehr durch, dass die Potenziale für die individuelle Gesundheit und Lebensqualität in der Prävention liegen. 

Problematisch wird jedoch ihre Abgrenzung. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterteilt sie in Primäre Prävention (Gesundheitserhaltung im engeren Sinne), Sekundäre Prävention (vorrangig Vorsorgeuntersuchungen zur Früherkennung) und Tertiäre Prävention (Verbesserung oder Verhinderung von Verschlechterung bei chronischen Krankheiten). Spätestens hier wird klar, dass die Abgrenzung zur Rehabilitation schwierig werden kann. 

Die Prävention wird als Teil der Gesundheitsförderung gesehen, die über das reine Vorbeugen weit hinausgeht. Sie orientiert sich an der Salutogenese (Entstehung von Gesundheit) und nicht vorrangig an der Pathogenese (Entstehung von Krankheit). In erster Linie sucht sie also nach Strukturen, Prozessen und individuellen Lebensstilgestaltungen, die unsere Gesundheit und Resilienz gegenüber Krankheiten oder alltäglichen Herausforderungen stärkt. Diese Struktur findet sich auch in der Prävention wieder, indem von Verhältnis- und Verhaltensprävention gesprochen wird. 

 

Was ist Gesundheitskompetenz?

Gesundheit ist von vielen Determinanten, Strukturen oder Lebensstilkomponenten abhängig. Von der Gesundheitsversorgung, über Hygiene, Erbanlagen, berufliche und private Rahmenbedingungen bis hin zum alltäglichen Ess- und Bewegungsverhalten. Auf jedes Individuum wirken fassettenreiche Einflüsse auf die Gesundheit, die sich auch gegenseitig beeinflussen. Es ist offensichtlich, dass es daher schwierig ist, generalisierende Aussagen über die optimale Gesundheitsförderung zu treffen. Im Rahmen des Präventionsgesetzes wird daher bspw. in Lebenswelten und Lebensspannen kategorisiert.

Unsere Angebote beziehen sich insbesondere auf die Lebenswelten Betrieb/ Unternehmen (Arbeitswelt) und die Lebenswelt Schule, womit wir gleichzeitig eine sehr große Lebensspanne abdecken. Basis unserer Aktivitäten, Bewertungen von Angeboten und Partnern sowie unserer eigenen Konzepte ist stets die Orientierung an der Gesundheitskompetenz. D.h., die Menschen in unseren Schulungen sowie Programmen und Dienstleistungen sollen in die Lage versetzt werden, Informationen, Konzepte und Angebote selbst zu finden, zu bewerten, anzuwenden und zu vermitteln. Die Gesundheitskompetenz kann somit auch Triebfehler einer "Lernenden Organisation" (Organisationsentwicklung) sein. Dies stets auf der Grundlage unserer Prinzipien evidenzbasierte Qualität, Partizipation und Integration und Orientierung am Menschen.